Der Absprung von den Kanaren

Wir haben es geschafft, uns von den Kanarischen Inseln frei zu segeln. So schön die Inseln sind und so gut es uns da gefällt – am Ende war es dann doch etwas zäh. Wir hatten schon seit Anfang Mai beobachtet, wann und wie wir am besten Richtung Madeira und Azoren kommen. Das war dann von den westlichen Kanaren eher ungünstig und so hatten wir uns auf den Weg nach Lanzarote gemacht. Zwischenstopp auf Teneriffa wegen Flaute, Corona und dann noch eine kurzfristig eingeschobene Reise von mir nach Deutschland für eine Zahn OP haben dazu geführt, dass wir erst Anfang Juni von Lanzarote aus losgekommen sind.

Die Woche in Norddeutschland war aber eine sehr schöne Zeit. Sprühregen bei 15°C ist sehr erfrischend, wenn man von Lanzarote kommt. In Bremen steht der Rhododendron Park in voller Blüte und die Wanderungen durch Hamburg und auf Sylt so ohne Höhenmeter und ohne Schwitzen waren auch mal eine schöne Abwechslung. Und dem Zahn geht’s jetzt wieder gut.

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Ungeplanter Zwischenstopp

Die letzten Tage auf La Palma blies der Nordost-Passat so konstant, dass wir Madeira nur durch tagelanges Gegenankreuzen hätten erreichen können. Deswegen haben wir uns entschieden, am 1. Mai Richtung Lanzarote zu starten. Die Windvorhersagen sahen nicht schlecht aus und versprachen, die 200-Meilen-Überfahrt in etwas mehr als zwei Tagen schaffen zu können.

Die ersten 24 Stunden verliefen planmässig, aber dann verliess uns der Wind vor Teneriffa vollständig. Deswegen sind wir nach Santa Cruz de Tenerife abgebogen, statt weiter Richtung Lanzarote zu motoren. Santa Cruz ist ja nicht der schlechteste Ort, um auf guten Wind für die Weiterfahrt zu warten. So konnten wir noch die eine oder andere Wanderung machen, den Markt noch einmal besuchen und die Stadt geniessen.

So der neue Plan – aber es kam anders.

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La Isla Bonita

Ganz zurecht wird La Palma auch La Isla Bonita genannt. Sie bildet einen Querschnitt aller Landschaftsformen der Kanarischen Inseln und das alles auch noch in sehr ausgeprägter Form. Jetzt, im Frühling und nach ausreichend Regenfällen sind die sanft ansteigenden Hänge der Ostküste mit ihren malerisch bunten Häusern und Finkas opulent bewachsen. Die Gärten in voller Blüte und überall Avocado und Mispelbäume. Wo keine ordnende Hand eingreift, überwuchern Winden, Wicken und die alles dominierende Kapuziner Kresse Feld, Mauer und Straße.

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Gastbeitrag – Time flies when you’re having fun …

… so ist es nun an der zweiten Alexandra ( genannt Alex) und dem zweiten Reinhart ( mit hartem  d) an Bord, einen kleinen Beitrag von unseren Stunden an Bord der Sutje zu verfassen.

Einen Tag nach dem GSI Tagen – Petra, Jan und ich haben zusammen für die GSI gearbeitet- reisten wir mit den Grüßen aller Kollegen und Kolleginnen im Gepäck auf die Kanaren. Der Transport vom Flughafen auf Teneriffa zur Fähre nach Los Cristianos war schnell erledigt, die Fähre brachte uns in einer knappen Stunde nach San Sebastián auf La Gomera. Petra und Jan holten uns ab, so dass der Weg mit dem Seesack und der vollen Tasche machbar wurde. Wir malten uns doch tatsächlich aus, dass wir den Rückweg mit evtl nur einer Tasche bestreiten würden können, aber dazu später.

Na, und endlich konnten wir die Sutje in Augenschein nehmen: ein wunderschönes schokoladenbraunes Stahlboot, das gemächlich im Hafen von San Sebastián lag. Der schmale Tritt auf der Scheuerleiste hinauf war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, wie im übrigen auch sämtliche Bewegungen an und unter Deck. Aber man lernt- jeden Tag ein wenig, und mit jedem Tag werden die Bewegungsabläufe etwas geschmeidiger ☺️.

La Gomera war für mich eine Art Sehnsuchtsort so nach dem Motto „da möchte ich wohl mal gerne hin“ und nach einigen Tagen wusste ich auch warum. Eine landschaftlich umwerfende Insel, mit je nach Lage, Windeinfall und individuellem Mikroklima in jeder Hinsicht sehenswerter Fleck Erde. Die Barrancos ( tiefe Spalten, die sich gen Meer ziehen) sind atemberaubend und in Teilen durchaus vergleichbar mit berühmten Schwestern und Brüdern wie dem Grand Canyon. Und überhaupt, es ist ein Wahnsinn, wie im Prinzip ein Großteil dieses unwegigen Geländes dann auch noch terrassiert wurde, in unendlich mühsamer Handarbeit, um früher sogar Weizen anzubauen.

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Aus der Bordküche: der Thunfisch – mal ohne Wasabi und Soja

Wie ja schon vorher mal berichtet, sind wir in der Marina von La Gomera von Sport-Thunfischern, meinst Amerikanern, umgeben. Das führt aber leider nicht dazu, dass wir hier direkt am Steg frischen Thunfisch bekommen. Erstens fangen sie doch eher selten etwas und haben dann leider nichts abzugeben. Und außerdem sind sie derzeit ohnehin in ein Forschungsprojekt eingebunden: von der Stanford Uni sind einige Wissenschaftler hier, die täglich mit der Flotte rausfahren, um Blauflossen-Thun zu fangen und dann mit Sendern ausgestattet wieder ziehen zu lassen. Damit wollen sie die Migrationsbewegungen der Thun-Population erforschen, was ja mal eine feine Sache ist.

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El Hierro – der Südwestzipfel von Europa

Diese Kanareninsel ist sicher die ruhigste und ursprünglichste. Landschaftlich findet man hier aber auf kleiner Fläche die größte Vielfalt. Lavafelder, Wüste, den schönsten Kiefernwald der Kanaren, Nebelwald und eine Hochebene, die einen denken läßt, man sei in den Dales in Nordengland unterwegs. Ungefähr so ungemütlich kann es bei Nebel und Sprühregen da oben dann aber auch sein. Dafür hat man die schönsten Blumenwiesen und fühlt sich beim Anblick von Weiderindern fast ein wenig wie zuhause.

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