Auf der Kreuz nach Roscoff

Unsere nächste Etappe Richtung Westen ging 36 Stunden gegen den Wind auf einer richtig schönen klassischen Kreuz. Zunächst hat der Strom, der hier mit bis zu 5 Knoten geht, uns geholfen und von hinten geschoben. So sind wir gut nördlich an Alderney, einer der englischen Kanalinseln vorbeigekommen. Wir das dann so ist, kippt aber der Strom mit dem Gezeitenwechseln und so sind wir dann die nächsten paar Stunden Rückwärtsbananen gesegelt. Aber wie man auf dem Bild vom Plotter gut sieht, sind wir immerhin noch vorangekommen. Mit der nächsten Tide ging es dann wieder besser voran und wir konnten den Strom wieder für uns nutzen.

Im Zickzack nach Roscoff

Die Bedingungen waren mit 4 bis 5 Windstärken optimal, aber wir hatten viel Restdünung durch den vorangegangenen Starkwind und so war es recht schaukelig. Weil der Wind auch viel später als in der Vorhersage angekündigt seine Richtung geändert hat, mussten wir die gesamte Strecke kreuzen. Aus 100 Seemeilen wurden dann mit 180 Seemeilen fast das Doppelte und so haben wir für das Ganze auch 12 Stunden länger gebraucht als geplant. Die wahren Bedingungen halten sich dann doch nicht immer an das, was die Apps einem vorhersagen.

In Roscoff sind wir nun zwei Tage. Ein sehr nettes Örtchen, in dem wir uns erstmal mit bretonischen Streifenhemden versorgt haben. Die Küste hier ist natürlich durch den grossen Tidenhub von mehreren Metern geprägt.

Roscoff bei Niedrigwasser

In der Marina, in der wir liegen, ist zwar immer genug Wasser, aber der alte Hafen fällt trocken und die Fischkutter stehen im Sand an die Mole gelehnt. Sehr nett sind die Dinghy-Ständer für die Beiboote, mit denen man bei Flut dann zu seinem Schiff kommt. Die sind hier im ganzen Hafen verteilt und Standard wie bei uns Fahrradständer.

Dinghyständer

Mit der vorgelagerten Ile de Batz hat Roscoff noch ein schönes Ausflugsziel. Man kann Fähre fahren, was ja immer gut ist, mal wieder auf dem Wasser zu sein und dort gab es lecker Galettes (salzige Crepes) mit Blutwurst, Innereien und Jacobsmuscheln.

Galette mit Blutwurst

Morgen soll es weiter gehen mit einem angekündigten Südwind. Wir wollen einen kurzen Schlag von 30 Meilen nach Aber Wrac’h machen.

Karibische Farben auf der Ile de Batz – aber nur 16 Grad Wassertemperatur

5 Antworten auf „Auf der Kreuz nach Roscoff“

  1. *Staun* Ich hätte euch als Nächstes auf den Channel Islands erwartet. So oft kommt man da in einem Seglerleben nicht vorbei.
    Vor allem Guernsey und Sark sind einen Besuch wert. Seid ihr in Eile?

    1. In Eile sind wir eigentlich nicht. Gerne hätten wir einen Stopover auf den Kanalinseln gemacht, aber mit Corona und ohne vollständigen Impfschutz wäre da erstmal Quarantäne fällig gewesen.
      So bleiben uns die Kanalinseln für den Rückweg.

  2. Moin ihr beiden (oder drei?)
    Schön euer Blog … macht mich ein bisschen wehmütig mit Erinnerungen an alte Segelzeiten!
    Aber wenn ich Petras Smut – Künste sehe … ich bewerb mich als Decksmaat … aber nur mit Volllpension!!

    1. Moin Lüder, wenn Reinhard Ende des Monats auscheckt, kannst Du gerne Hand gegen Koje anheuern – vermutlich ab Galizien und mit Vollpension 🙂

  3. Moin Ihr 3
    Einfach genial Euer Blog.
    Freu mich schon auf den nächsten.
    Bis dahin alles Beste.
    Von der Insel grüßt euch Schwägerin Sabine

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