Galizien lässt uns nicht los

Seit nunmehr acht Tagen tummeln wir uns in der Ria de Vigo, der südlichsten grossen Bucht von Galizien. Hier zeigt sich die Gegend nochmal in all ihrer Vielfalt von der schönsten Seite – schöne Buchten mit weissen Sandstränden, nette Orte und bewaldete Hügel mit schönen Granitfelsen zum Wandern.

Wir hängen hier fest, weil der Wind zu schwach ist, um unsere Reise unter Segeln nach Süden Richtung Porto fortzusetzen. Aber es drängt uns auch gar nichts und wir geniessen hier jeden Tag.

Die Ria de Vigo ist zum Atlantik hin durch die vorgelagerten Illas Cies geschützt und vermittelt so ein Gefühl der Geborgenheit. Die ersten Nächte haben wir im Norden in der Praia „Nudista“ de Barra geankert, einer schönen Bucht mit echtem FKK Strand. Für uns als Sylter ist das insofern bemerkenswert, weil man auf Sylt ja mittlerweile am FKK Strand ein Exot ist, wenn man nackt baden geht. Das ist hier noch anders.

Praia de Barra

Von dort aus haben wir uns dann in das Innere der Ria nach Cangas de Morazzo in die dortige Marina verholt. Cangas liegt gegenüber von Vigo und man kann prima mit der Fähre, die alle halbe Stunde geht, direkt in das Zentrum von Vigo fahren. So eine Konstellation ist für uns Segler sehr praktisch, denn in einem kleinen Ort wie Cangas sind die Einkaufsmöglichkeiten meist nicht weit weg vom Hafen, während in einer Stadt wie Vigo die Verproviantierung in der Innenstadt oft eher schwierig ist. In Cangas ging das in der Tat ganz prima, Markt und Supermarkt waren nur wenige Meter vom Hafen entfernt.

Blick auf Vigo

Vigo ist, mehr noch als A Coruna, durch seine Lage am Hang geprägt. Bei der Erkundung der Stadt zu Fuss macht man daher so einiges an Höhenmetern. Vigo besticht duch eine ungemein vielfältige Architektur. Der Mix an Stilen ist beeindruckend und mutig kombiniert passt alles wieder zusammen.

Alt und Neu
Eher alt …
etwas neuer …

Auch sonst ist die Stadt sehr lebenswert mit attraktiv gestalteten Wohngebieten und schönen Stränden mit toller Bade- und Freizeitinfrastruktur.

Volle Strände

Mit der „vertikalen Stadt“ hat Vigo noch ein besonderes Projekt, im öffentlichen Raum Fahrtreppen und Fahrsteige zur Verbindung verschiedener Strassenzüge bereitzustellen, damit die Fussgänger die Höhenunterschiede einfacher überwinden können. Das Ganze wird dann teils richtig als modernes Mobilitätskonzept mit Überdachung, Begrünung und USB Ladestationen inszeniert. Sehr gelungen!

Vertikale Stadt
Ladestation

Mittlerweile sind wir wieder am Ankern im Schutz der vorgelagerten Illas Cies. Die Inseln sind Naturschutzgebiet, für das man als Segler online extra eine Befahr- und Ankererlaubnis buchen muss. Die Inseln haben laut Guardian einen der zehn schönsten Strände der Welt und das weisse Band aus Sand, vor dem wir ankern ist auch wirklich extrem schön und der Sand ist super fein.

Unsere Ankerbucht auf den Illas Cies

Auch sonst sind die Inseln landschaftlich spektakulär und es kommen entsprechend viele Tagestouristen. Aber früh am Morgen ist es noch leer und man kann als Ankerlieger die Inseln ganz ungestört erkunden.

Morgendliche Wanderung zum Leuchtturm Faro de Cies
Die Tagestouristen werden abgeholt

Am Freitag soll es ein kleines Wetterfenster mit nordwestlichen Winden geben. Wenn das kommt, wollen wir es für den Absprung nach Portugal nutzen.

Noch zwei redaktionelle Hinweise

  • Es kam der Wunsch, unser Boot auch mal von innen zu sehen. Dafür haben wir einen kleinen Film auf die Webseite gestellt.
  • In der Navigation gibt es eine neue Rubrik Bilder-Galerien, wo wir nach und nach eine Auswahl von Fotos aus den einzelnen Ländern ablegen.

2 Antworten auf „Galizien lässt uns nicht los“

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