Fast wie bei uns im Wattenmeer

Die letzte Woche haben wir vor bzw. hinter Culatra bei Faro geankert. Culatra ist eine schmale, langgezogene Insel aus Sand, die gemeinsam mit anderen solchen Nehrungen die Lagune von Faro, ein ganz ruhiges, gegen den Atlantik geschütztes und vor allem sehr schönes Segel- und Ankerrevier bilden. Hier gibt es Priele, Sandbänke, Dünen und es ist fast wie auf Sylt – nur wärmer. Das Land ist flach und in regelmässigen Abständen gibt es davon mehr oder weniger. Viele auch bei uns im Watt vorkommende Vogelarten sorgen auch akustisch für heimatliche Stimmung und bei Ebbe kann man Muscheln auf den Sandbänken sammeln. An der Seeseite von Culatra lädt dann die Atlantikwelle zum Brandungsbaden.

Und Culatra ist viel entspannter als Sylt. Keine Strassen, nur schmale Plattenwege zwischen den Häusern. Jetzt in der Nachsaison kommen nur ein paar Touristen am Tag mit der Fähre und am Wochenende Ausflügler aus Faro und Olhao. Hier ist nichts überlaufen, sicher auch nicht in der Saison. Das würde die Infrastruktur einfach nicht hergeben. Dafür hat es eine ganz aktive Fischerei. Viele kleine aktiv genutzte Fischerboote liegen im Hafen und wenn man selbst mit dem Dinghy einläuft, kommt man an den Fischermännern vorbei, die dort täglich ihre Netze säubern und warten. Eine tolle Stimmung und wirklich einen Besuch wert.

Einige andere Segler haben in ihren Blogs geschrieben, dass sie hier Monate verbracht haben. Wir können es nachvollziehen.

Mittlerweile haben wir von Lanzarote eine Liegeplatzzusage der Marina Rubicon im Süden bei Playa Blanca. Wir haben dort für den ganzen November reserviert – mit Anzahlung!! Die Passage auf den Kanaren werden wir wieder zu dritt machen. Reinhard, der uns ja schon am Anfang der Reise für nehrere Wochen von Ijmuiden bis nach A Coruna begleitet hat, ist vorgestern in Faro angekommen. In Olhão haben wir ihn an Bord genommen. Der Ort hat eine sehr schöne, kleine Altstadt, in der wir vor unserer Passage auch noch ein letzes Mal richtig gut portugisisch Essen waren, so mit Bohneneintopf und Pulporeis und so.

Jetzt sind wir wieder hinter Culatra vor Anker. Jan war im Mast oben und hat das Rigg gecheckt und auch die sonstigen Vorbereitung für die Seepassage sind abgeschlossen.

Morgen wollen wir los, wenn die Wettervorhersage so bleibt. Dann werden wir Kurs auf La Graziosa setzen, eine kleine Insel vor Lanzarote und dort noch ein paar Tage ankern, bis wir in die Marina Rubicon können. Wir sind gespannt auf die Reise, die mit 550 sm (~ 1000km) unser bisher längster Schlag wird. Wir hoffen, es in 4-5 Tagen zu schaffen. Die Software zur Berechnung der besten Segel-Route ist zuversichtlich, dass wir eine zügige Fahrt haben werden.

Mehr bleibt nicht zu sagen:

5 Antworten auf „Fast wie bei uns im Wattenmeer“

  1. Liebe Petra & Jan, Ihr habt ja so Recht!! Vielen Dank für den schönen Beitrag, der einem wieder mal zeigt, dass es abseits der ausgetretenen Pfade so viele reizende Dinge zu besichtigen gibt. Schön, dass Ihr euch so die Zeit dafür nehmen könnt! Und herrlich Euch in der Bekleidung zu sehen. Wir wünschen Euch dreien einen guten Schlag nach Lanzarote und ich freue mich auf den nächsten Bericht aus Spanien 🇪🇸
    Liebe Grüße Alex

  2. Hi ihr 3,
    Ich wünsche euch eine reibungslose Überfahrt !!!
    Danke für den tollen Bericht 👍🏻!
    Herzlich eure Schwägerin Sabine

  3. Hallo Zusammen,
    lieben Dank für den interessanten Bericht, inklusive der tollen Bilder! Ich wünsche Euch eine gute Überfahrt!
    Liebe Grüße, Beate

  4. Danke für den tollen Bericht und dass ihr uns so ausführlich teilhaben lasst.
    Ich musste schmunzeln, als du geschrieben hast, dass die Infrastruktur des kleinen Ortes nicht mehr Tourismus zulassen würde. Bei uns ist es inzwischen eigentlich auch so, aber hier gibt es kein Stop…
    Kommt gut und sicher rüber auf die Kanaren, wir denken an euch!

  5. Die Bilder aus Culatra sind traumhaft. Ich würde mich am liebsten sofort dahin beamen. Über uns fegt heute der Sturm Ignatz, ich hoffe ihr habt ruhigeres Wetter für euren Schlag nach Lanzarote.
    Wir freuen uns auf die nächsten Berichte, viele liebe Grüße aus Erlangen, Doro und Norbert

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