Es ist schon wieder ein Jahr her, dass ich Jan und Pee besuchen durfte. Am 27. Januar bin ich am Airport Fort de France angekommen und hab leider trotz mehrerer Versuche keinen Mitreisenden gefunden, der mit mir das Taxi teilte, also musste ich etwas tiefer in die Tasche greifen und bin für 75€ zum Hafen von le Marin gefahren. Die beiden kamen mir im Hafen an ihrer Pier schon entgegen und haben mir meine schweren Rucksäcke abgenommen, waren ja einige nette Mitbringsel (u.a. einen neuen Remoska, mehrere Stücke Käse, Haribo etc.) mit drin.
Am nächsten Morgen ist mir ein Riesen Malheur passiert. Der Auf- u Abstieg auf die Sutje war doch etwas tricky: man musste vorne über eine Kiste und über den Anker auf den Bug steigen. Mein 1. „vonbordgehen“ am Morgen nach dem Frühstück war etwas aufregender als bei den anderen: es war nur eine kleine Unachtsamkeit und ich bin in voller „Montur“ im Hafenbecken gelandet. Da ich keiner bin, der 1/2 Sachen macht, waren natürlich Papiere, Geldtasche, AirPods und Handy auch mit dabei, Handy dummerweise in der Hosentasche, so dass wir einen Taucher später bitten mussten, danach zu suchen und es hochzuholen. Glücklicherweise fand er es zügig und ich konnte zumindest die Simkarte retten. Da ich zufälligerweise mein altes Handy mit hatte, bin ich nicht so ganz offline.
Nach einkaufen, teilweise mit Dinghy direkt zum Anleger des Supermarktes, konnten wir den Ort le Marin erkunden, denn am nächsten Tag wollten wir mit dem Bus nach St. Anne, um dort eine schöne Wanderung um die Südspitze von Matinique zu machen. Es war eine tolle Wanderung – glücklicherweise mit vielen Wolken, so dass es nicht ganz so heiss wurde. Mit 2 Badestops einmal an einem menschenleeren Strand (fix in FKK) und 1x an einem ganz belebten Strand mit vielen Einheimischen, die unter den Bäumen mit Grill und Ghettoblaster den Sonntag geniessen konnten. Zwischendurch sind wir an einer Saline und einem Naturpark der Versteinerungen vorbeigekommen. Ein kleines Mittagessen in einem der typischen einfachen Strandrestaurants durfte natürlich auch nicht fehlen.
Am nächsten Morgen mussten wir noch die letzten Besorgungen machen, Jan noch etwas regeln mit seinem neuen Außenborder und am Dienstag haben wir uns dann gemütlich auf den Weg Richtung Norden Martiniques gemacht. Es war eine wunderschöne Segeltour, für Jan etwas zu wenig Wind, für mich war es perfekt, so dass ich sogar ans Steuerrad durfte.
Unseren genialen Ankerplatz haben wir dann in der Grand Anse gefunden. Mit einer netten Bar für den täglichen Sundowner. Von hier machten wir einen kleinen Abstecher zur Nachbarbucht und hatten gleich frischen Fisch einkaufen können. Am nächsten Tag ging es weiter nach Fort de France.
.Fort de France ist eine quirlige Stadt mit vielen Marktständen und auch jede Menge Autos. Aber was das schöne war: wir haben etwas außerhalb der Stadt einen riesigen Carrefour Supermarkt gefunden. Somit war einkaufen der besonderen Dingen angesagt: Brie, Käse, Kochschinken, auch einen Blumenkohl und Ossobuco haben wir dort ergattert.
.Am nächsten Tag ging unserer Reise weiter nach St.Pierre, das ehemalige Paris der Karibik, welches aber 1902 von dem Vulkanausbruch des Monte Pelé stark getroffen worden war, Einige Überbleibsel davon kann man heute noch besichtigen. Selbst Schiffswracks liegen noch jede Menge vor der Küste.
Nach 2 Tagen war das Wetter so gut, dass das weitersegeln nach Dominica in Angriff genommen werden konnte. Mit durchweg 6-7 kn sind wir in kürzester Zeit in Portsmouth, einem Ort im Norden der Insel, angekommen. Die erste Nacht lagen wir dort vor Anker, am kommenden Morgen haben uns die PAYS eine freie Mooring zugeteilt. Die PAYS sind eine Vereinigung von Männern, die viele Dienstleistungen für Segler anbieten: z.B. Inseltouren, Taxidienste, Einreiseformalitäten, Wäsche, Müll, Lieferung von Waren,, u.v.m. Auch fahren sie nachts auf den Ankerplätzen Wache. Somit hat man das Gefühl sicher in der Bucht zu sein.
Am kommenden Tag reisten Lasse und Cora an , die wir in Roseau von der Fähre abholten. Dank einer Verspätung konnten Pee und ich einen kleinen Smoothie am Fährterminal genießen.
Alle zusammen haben wir am kommenden Tag eine gemütliche und sehr interessante Tour auf den Indian River gemacht, wo teils die „Fluch der Karibik“-Filme gedreht wurde. Krönender Abschluss der Tour war ein leckerer Rumpunsch in der Riverbar.
Zwei Tage später sind wir morgen früh 6:45 in den Süden gefahren um den zweitgrößten Boiling Lake der Erde zu erwandern in jeweils 3 Std Hin- und Rücktour. Es war eine anstrengende, aber beeindruckende Klettertour mit ziemlich viel Regen und heftig matschigen Wanderwegen, die teilweise auf allen Vieren durchklettert wurden.
Nach der Wanderung wurden wir mit einem erfrischenden Bad durch eine Schlucht zu einem Wasserfall belohnt.Auf der Heimfahrt waren alle ziemlich k.o. und auf der Sutje sind dann alle früh zu Bett.
Meine letzten Tage waren fix zu Ende. Einen Tag vor Abflug musste ich mit der Fähre zurück nach Martinique und konnte zum Abschluss meiner Karibikzeit noch den Jardin de Balate in Fort der France besuchen.
Vielen Dank an Pee und Jan für die tolle gemeinsame Zeit und die vielen gemeinsam gekochten Abendessen. War wieder spannendes dazwischen z. B. Ein Shakshuka vom Rotkohl mit verschiedenen asiatischen Gewürzen.