Gastbeitrag: Nordische Inselkinder zu Besuch am Äquator

(Neffe Lasse mit Freundin Cora)

Nachdem wir zwei Tage auf Martinique verbracht haben, fuhren wir mit der Fähre zu Petra, Jan und Sabine nach Dominica. 

Von den ersten Tagen hat Sabine bereits berichtet, aber auch wir möchten nochmal betonen, wie beeindruckt wir von der Pflanzen- und Tierwelt waren, die uns bei der Indian River Tour gezeigt worden ist. Außerdem war die Regenwald Tour, bei der der Name Programm war, vor allem für Cora eine tolle Erfahrung, da sie noch nicht so viel Wandererfahrung wie die anderen hatte.

Für uns waren drei Dinge besonders bezeichnend für unseren Urlaub: die Spaziergänge bei denen man immer wieder Einheimische getroffen hat, das Kochen mit Pee und die abendlichen Erzählungen von Jan und Pee aus Indien, der Schweiz oder von Camping- und Segelurlauben.

Jeden Tag waren wir mindestens ein Mal in der Stadt von Portsmouth unterwegs, die aus einer längeren Straße besteht. In den ersten Tagen wurden wir immer wieder von Einheimischen gefragt, wie es uns geht und wir wurden willkommen geheißen auf “Paradise-Island”. Anfangs gab es auch viele Angebote für Touren zu den zahlreichen sehenswerten Orten der Insel. Nach ein paar Tagen wurde uns jedoch nur noch nett auf der Straße zugewunken und zwischendurch mal geschnackt, wodurch wir den Eindruck bekamen, als Teil der Community akzeptiert und nicht nur als Touris bzw. potentielle Kunden angesehen zu werden. Wir waren sogar so häufig im Cafe Waters Edge (anfangs um das lokale Kokoseis zu kosten), dass unsere 10er Stempelkarte beinahe voll gewesen wäre. Vielleicht schaffen es Jan und Pee bei ihrem nächsten Aufenthalt, diese zu vervollständigen.

An einem Tag haben wir einen Ausflug an die Ostküste Dominicas nach Calibishi gemacht. Wir konnten den Ort gut mit dem öffentlichen Bus erreichen und der Busfahrer hat uns sogar auf dem Weg noch den sogenannten Paradise-Park mit großer Pflanzenvielfalt gezeigt. Auch in diesem Moment wurde einmal mehr die Freundlichkeit der Einheimischen und ihr Stolz auf ihre wunderschöne Insel deutlich.

Angekommen in Calibishi haben wir eine Schokoladenmanufaktur eines älteren Herrn besichtigt. Dieser hatte auf Dominica keine Schokolade zum Kauf gefunden und hat sich daraufhin dazu entschlossen, die Schokolade selbst herzustellen, damit er seine Lieblingssüßigkeit genießen kann. Und ein Genuss ist diese Schokolade wirklich. Besondere Begeisterung bei Petra sorgte die Erkenntnis, dass auch der Herstellung von Schokolade ein Fermentierungsprozess vorangeht. Bei diesem sorgen Bakterien dafür, dass die Kakaobohnen, während sie mehrere Tage untern einen Bananenpalmenblatt liegen, ihre Bitterstoffe verlieren. Später werden dann Kaffee, Ingwer oder Chili den Schokoladen hinzugefügt, was sie umso köstlicher macht. 

Nach der Besichtigung der Manufaktur hat uns der Manufakturinhaber noch ein Weg zu den Red-Rocks gezeigt, die wir vor allem aufgrund ihrer Farbe und Form sehr eindrucksvoll fanden.

Hier konnte man zudem gut erkennen, wie sich Luv (Atlantik) und Lee-Seite (Karibik) auf Dominica unterscheiden. Sehr lecker war der anschliessende Mahi Mahi Lunch im Red Rock Cuisinie.

In den Atlantik sind Lasse und Petra dann am sogenannten “Number One Beach” gesprungen, der wohl eine große Rolle in den Fluch der Karibik Filmen gespielt hat. Als wir so am Strand lagen, war dieser jedoch sehr von Sargassum (unter Nichtseglern/Nichtbiologen gemeinhin auch als Alge bekannt) eingenommen. Trotzdem ist es eine weitere schöne Bucht unter Palmen. 

Ausserdem hatte die Karibik einen Schnorchel Ausflug zum Sundowner, einen Day-Sail entlang der Küste, mehrere kleine Wanderungen durch den Cabrits Nationalpark sowie einige Touren mit dem SUP durch die Bucht zu bieten, bei denen man mal mehr mal weniger trocken wieder bei der Sutje ankam, was nicht an mangelndem Gleichgewichtssinn, sondern vielmehr an der Tatsache lag, dass Dominica zu den regenreichsten Regionen der Erde gehört. Wer also denkt, Karibik heißt 24/7 Sonne – dem ist nicht so. Allerdings ist man in aller Regel immer nach wenigen Minuten wieder trocken. 

Schon morgens beim Frühstück wurde darüber gesprochen, was es abends zum Essen geben soll. Mittags gab es immer eine gute deutsche Brotzeit mit selbst gebackenem Sauerteigbrot für Petra und Lasse bzw. selbst gebackenem glutenfreiem Brot für Cora. Das war für uns, die gerade in Italien leben, ein Traum, vor allem die Laugenbagel.

Abends hat Petra uns dann immer mit tollen Ideen überrascht und hat uns auch selbst kochen lassen, während sie uns im Zweifel Anweisungen gab, welche Gewürze wir brauchen, wie die Auberginen geschnitten und wie man aus vielleicht vermeintlich langweiligen Gemüse wie Kohl tolle Gerichte zaubern kann. Auf jeden Fall werden wir versuchen, vieles nachzukochen und hoffen insgeheim darauf, dass Petra irgendwann ein eigenes Kochbuch rausbringt, damit noch mehr Menschen an den tollen Ideen und ihrer Leidenschaft teilhaben können. 

Beim Essen und bei leckerem Wein haben Jan und Petra uns viele Geschichten von den verschiedenen Orten, wo sie gelebt haben oder die sie bereist haben, erzählt, was uns immer wieder ins Staunen versetzt hat.

Wir möchten uns ganz herzlich bei euch für wunderschöne und inspirierende zwei Wochen in der Karibik bei euch auf der Sutje bedanken!

Alles Gute, guten Wind & immer die nötige Handbreit Wasser unterm Kiel

Cora & Lasse 

4 Antworten auf „Gastbeitrag: Nordische Inselkinder zu Besuch am Äquator“

  1. Wie cool! Vielen lieben Dank für eure Eindrücke und die schönen Bilder, Cora & Lasse!

    Ich wäre auch dafür, dass Pee ein Kochbuch schreibt! ! !
    Liebe Grüße
    Mona

  2. Moin Ihr Lieben,
    Das war ein schöner Bericht und das besondere ist, wenn man selbst teilweise dabei war, ist es umso interessanter.
    Gute Idee mit dem Kochbuch😊!
    Euch beiden, Pee und Jan wünsche ich eine spannende Zeit auf Guadeloupe.
    LG Sabine

  3. Hallo ihr Lieben, es ist immer wieder interessant, die Berichte und auch die Kommentare zu lesen. Zu Pee‘s Kochkünste kann ich nur mit den Worten unseres Kanzlers antworten: sie ist der Doppel-Wumms. Kochbuch wäre ok, aber Pee‘s Kochkünste auf der Zunge zu spüren, ist wesentlich besser. Geniesst die Sonne, wir warten auf das Frühjahr.
    Gruß Heino

  4. Guten Abend, liebe Petra und Jan!
    Nachdem eure „Nachfolger“ im Haus (Birgit und Noldi) eben wieder 2 Wochen auf Kapverden waren, habe ich an euch gedacht!

    Ich bewundere euren Mut, den Atlantik zu überqueren! Was für eine Reise!

    Uns geht es gut hier. Es wird gebaut wir verrückt – Alpnachstad sieht verändert aus…

    Ich wünsche euch alles Liebe und viele weitere schöne Erlebnisse!

    Herzliche Grüsse aus der Schweiz!
    Bea & family

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