So, nun heißt es Abschied zu nehmen von Lanzarote, der nördlichsten der größeren Kanaren. Einen Monat lang haben wir diese zunächst etwas spröde und mitnichten wohlgefällige Insel intensiv erleben dürfen. Die Landschaft aus rot, braun, schwarz und beige, so karg und doch im Spiel mit Licht und Wolken immer wieder überraschend vielfältig hat uns wirklich in den Bann geschlagen. Wir sind froh, dass wir uns so viel Zeit gelassen und die Insel in den verschiedenen Ecken intensiv erwandert haben. Auf den kreisrunden Calderas, durch die ohne Weg völlig unpassierbaren Lavafelder des Nationalparks, die mächtigen Kliffs im Norden und das bizarre Weinbaugebiet – alles war schön. Am meisten erstaunt hat uns eigentlich, wieviel Landwirtschaft hier trotz der Trockenheit betrieben wird und welcher Aufwand für jede einzelne Pflanze und vor allem den Wein getrieben wird. Nicht nur Terrassen, sondern individuelle Mäuerchen für jede Pflanze.
In diese Landschaft sind die Orte als weiße Tupfer eingesprengselt. Alle Häuser sind geweißelt, bestehen aus einfachen, kubischen Formen, sind nie hoch und haben fast immer grüne Fenster und Türen. Eine echte Island Identity haben die Insulaner sich hier geschaffen. Wohltuende architekturelle Einfachheit, die in starkem Kontrast zur Landschaft aber in ihrer reduzierten Art super zur Kargheit passt. Selbst touristische Hochburgen wie Playa Blanca, wo wir in der Marina Rubicon (die übrigens sehr empfehlenswert ist) lagen, folgen diesem Paradigma.
Die Insel hat Glück gehabt und es gibt fast keine Bausünden. Dafür hat Cesar Manrique, Naturschützer, Künstler, Architekt und vor allem Selbstdarsteller sich erfolgreich eingesetzt. Er hat die Insel in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wesentlich geprägt und dafür gesorgt, dass strenge Vorschriften beim Bau und der touristischen Entwicklung eingehalten werden müssen. Und er hat der Insel mit dem Kaktusgarten und diversen Häusern auch ein paar schöne Sehenswürdigkeiten beschert.
Aber genug der Schwärmerei, wir nehmen wehmütig Abschied, denn morgen soll es weitergehen nach Gran Canaria. Kennenlernen und Abschied nehmen ist ohnehin ein wesentlicher Bestandteil solch einer Reise. Nicht nur was Länder und Orte angeht, sondern auch bei Menschen. Wir sind über den Verein Trans Ocean und andere Kanäle ja gut vernetzt und lernen immer wieder neue Crews kenn, die auch auf Langfahrt unterwegs sind. Manche trifft man mehrfach, mache begleiten einen über längere Zeit, weil man parallel unterwegs ist, manche meint man zu kennen, weil man über andere immer wieder von ihnen gehört hat. In den letzten Monaten haben wir auf diese Weise viele sehr nette und interessante Leute kennengelernt. Jetzt beginnt es, sich ein wenig verlaufen. Ein Teil ist abgebogen Richtung Mittelmehr, ein Teil segelt weiter Richtung Karibik und ein Teil bummelt wie wir von einer Kanareninsel zur anderen. Es heißt also auch hier – Abschied nehmen, eine gute Fahrt wünschen und offen sein für Neues.
Liebe Petra und Jan, ich glaube da stand kein einziges Mal Corona in dem Artikel- was für ein Luxus und wie sehr ich mich für Euch freue! Tolle Kontraste in der Farbgebung, das Blau des Atlantiks einfach herrlich. Ich wünsche Euch einen angenehmen Törn nach Gran Canaria ( wie lange dauert das denn so?) und eine schöne „Adventszeit“ mit Eurem Weihnachtsmann,
Liebe Grüße Reinhart und Alex
Zu Corona hätten wir auch ein Bild :-). La Corona, einem der vielen erloschenen Vulkane auf Lanzarote.
Die Überfahrt nach Gran Canaria sind 100 sm = 185 km, die wir bei guten Bedingungen in 16 h schaffen.
Und hier ein Bild von unserer umfangreichen Weihnachtsdeko
Love it
Ahoi ihr zwei, das sind noch einmal schöne Bilder und auch schöne Abschiedsworte zu Lanzarote. Ja, die Landschaft und das Farbenspiel haben auch bei mir einen starken Eindruck hinterlassen. Bin gespannt , wie die anderen Kanarischen Inseln auf euch wirken werden. Erst einmal eine gute Weiterfahrt und gutes Ankommen auf Gran Canaria.
Ich freue mich auf den nächsten Beitrag.
Die Lanzarotebilder sind so wohltuend für unsere Weihnachtsbeleuchtungs gestressten Augen. Vielen Dank dafür! Wie lange bleibt ihr auf Gran Canaria? Gute Fahrt und viele Grüße, Dorothee
Auf Gran Canaria bleiben wir nur gut 2 Wochen, dann haben wir einen Hafenplatz auf Teneriffa. Liebe Grüße
Hallo Ihr zwei, ich teile Eure Begeisterung für Lanzarote, war auch schon 2 Mal da und kann Petras wie immer treffenden und wortreichen Beschreibungen nur zustimmen. Wünsche Euch eine gute Überfahrt nach Gran Canaria – gegen Lanzarote eher langweilig und viel zu touristisch. Aber Ihr werdet auch da die schönen und von Touristen unbevölkerten Ecken entdecken.
Ich winke dann ab dem 18.12. mal von Fuerteventura rüber. Schade, dass ihr da nicht halt macht.
Hasta luego, Angela