Inzwischen haben wir schon wieder so viel gesehen, dass wir das manchmal gar nicht mehr auseinanderhalten können. Die Orte, an denen wir waren, bekommen wir schon noch zusammen, aber manchmal fragen wir uns gerade bei den Lebensmitteln, was wir eigentlich wo gefunden und gekauft haben. Das passiert, wenn man in kurzer Zeit viele Ankerplätze anfährt und dabei immer ein wachsames Auge auf das Befüllen möglicher Lücken im Proviant hat.
In Boston sind wir jedenfalls 15 km zu Fuß quer durch die Stadt gepilgert, um zu einem russischen Supermarkt zu kommen. Wir hatten in Brooklyn ja gelernt, dass man dort Matjes kaufen kann und der sollte in Bosten wieder aufgefüllt werden. An nächsten Tag gings in die andere Richtung zu einem Käseladen und so haben wir die Stadt recht gut kennengelernt. Boston ist ziemlich kompakt. Wir lagen direkt vor der Skyline von der geschäftigen und touristischen Downtown.

Das hat man aber schnell durchquert und kommt dann bald in hübsche Wohnviertel, die jeweils ihren eigenen charakteristischen Charme haben. Mal sehr gediegen, mal sehr international, mal sehr progressiv. Allesamt nett zu durchwandern. Es gibt im ganzen zentralen Bereich der Stadt erstaunlich wenig Autoverkehr für die Größe der Stadt und so kommt man überall als Fußgänger entspannt entlang. Und es gibt viele Straßenbäume, die angenehm Schatten spenden. Das hat uns alles sehr gut gefallen.
Jetzt sind wir in Maine angekommen, dem letzten Bundesstaat vor der kanadischen Grenze. Viele kleine Inseln und tief ins Innenland reichende Fjorde bilden die Küste nördlich von Portland. Eine wunderschöne Fels- und Waldlandschaft, in der man sich verlieren kann. Überall gibt es hübsche Ankerbuchten, die wir meist danach aussuchen, ob man an Land kommt und dort ein wenig rumlaufen kann.
Zum Segeln sind diese kurzen Tagesetappen oft nichts und wir motoren uns durch das Archipel. Die Fjorde sind schmal und haben viele Untiefen. Strom und Wind kommen oft gerade aus der völlig falschen Richtung. Das ist alles in den meisten Fällen nur für agile Schiffe geeignet. Das Anspruchsvollste ist bei der ganzen Navigation hier dann noch, dass man ständig auf Hummerfangkörbe achten muss und dauerhaft im Slalom unterwegs ist, um ihnen auszuweichen, damit sich ihre Leine nicht um Schraube oder Ruder wickelt. Man ist also beschäftigt. Und dann der Nebel. Der kommt oft und sehr schnell und ist sehr dicht. Man sieht dann nicht mehr viel und das macht das Umschiffen der Hummerkörbe noch anspruchsvoller. Aber der Nebel sorgt auch für ganz bezaubernde Stimmungen und ist Teil des Reizes dieser Landschaft.
Für das Navigieren sind die Hummerkörbe natürlich mühsam, aber dafür ist die Versorgungslage mit Meeresgetier ein Traum. Es gibt viele sehr gut sortierte Fischgeschäfte mit verschiedensten Fischen, Hummern, Austern und sonstigen Muscheln. Vorne der Eingang für die Kunden, hinten die Anlieferung direkt vom Kutter.
Und wieder waren wir begeistert von der Hilfsbereitschaft anderer Segler. Irgendwo in einem kleinen Ort lagen wir an einer Mooring, als ein kleines Boot direkt auf uns zukam. Ein Paar, das in dem Ort lebt und auch viel auf Langfahrt gesegelt ist, kam vorbei, um uns willkommen zu heissen und zu fragen, ob sie uns irgendwie helfen können. Im Gespräch kamen wir dann auf Segelliteratur für dieses Revier und sie gaben uns sehr hilfreiche Empfehlungen. Zwei Stunden später kam dann noch eine WhatsApp – die beiden hatten die örtlichen Geschäfte abtelefoniert und haben uns mitgeteilt, wo wir die Bücher kaufen können. Echt toll.
Liebe Petra und Jan
Herzlichen Dank für euren neuesten Bericht und all die vorherigen! Eure Langfahrt bleibt spannend, insbesondere eure Gedanken und der Mix zu Kultur, Kulinarik, Malheuren mit der Sutje und deren technische Behebung. Manchmal schaue ich „zwischendurch“ auf eure Position und frage mich, wie es nordwärts wohl weitergeht. Danke, dass ihr uns aus der Ferne auf dem Laufenden haltet, es liest sich auf eine auch uns glücklich machende Art, wobei die Fotos ebenfalls berühren. Offenbar sind die USA und speziell die Ostküste – trotz ihres agierenden Präsidenten – ein attraktives Reiseziel. Liebe Grüße Anja
Hallo ihr Beiden, wieder sehr stimmungsvolle Fotos, vor allem die mit dem Nebel. Dann kommt ihr ja jetzt ins Steven King Land. Ihr begegnet dann hoffentlich keinem Clown, blutrünstigem Hund oder anderen Horror-Wesen.
Um das Fisch und Schalentier-Angebot seid ihr ja wirklich zu beneiden. Sieht fein aus.
Alles Gute weiterhin.
Hallo Ihr 2
Wie immer wieder interessanter Bericht von eurer Etappe Richtung Kanada…. Ein bissel traurig bin ich schon, dass ich nicht dazukommen konnte.
Ich wünsche euch weiterhin eine gute Zeit und guten Appetit beim baldigen Hummeressen (großer Topf gekauft??)
Liebe Grüße Sabine
Liebe Petra & Jan,
Herzlichen Dank für euren wie immer interessanten Beitrag! Maine hat eine der sensationellsten Küstenlinien die ich überhaupt jemals gesehen habe. Das ist vom Festland aus schon super schön, aber die Perspektive vom Wasser aus muss was ganz besonderes sein. Wir wünschen euch sehr viel Spaß dort, und freuen uns schon auf den nächsten Bericht.
Und falls ihr in Belfast sein solltet, manchmal hat’s da die Giant inflatable ducks im Wasser.
Und nicht vergessen: Boothbay Harbor und den Acadia NP 😉
So long, liebe Grüße Alex
Wow!!! Was für Fotos!!! Klasse.
Danke schön!
Und liebe Grüße 🙋♀️
Prinzessin von Maine, König Neuenglands, weiterhin gute Fahrt und allzeit gutes Essen. Lieben Gruß aus Berlin