Unsere letzten Wochen in den USA

Die letzten drei Wochen sind wir nun ganz sutje durch das Archipel von Maine geschippert. Felsküste, die hin und wieder Platz für einen kleinen Sandstrand macht, Fjorde und Buchten und zahllose Inseln und ganz viel Wald prägen die Küste von Maine. Mit kurzen Tagestörns kann man beliebig viele ruhige Ankerplätze erreichen und so ganz entspannt dahinreisen und sich durch Zeit und Raum treiben lassen. Kegelrobben sind allgegenwärtig und in windstiller Nacht hört man sie oft dem Boot ganz nahe auftauchen und mehrmals tief und kräftig einatmen. Fast überall konnten wir wandern, mal kurz und einfach, mal lang und anspruchsvoll.

Drei Inseln haben uns dabei besonders gut gefallen.

Hog Island, eine kleine Insel, die von der National Audubon Society bewirtschaftet wird. Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet und hat nur ein einfaches Sommercamp, das vor allem von Vogel- und Naturschützern besucht wird. Die Gesellschaft hat erfolgreich Papageientaucher in Maine wiederangesiedelt und macht vom Camp aus nun Exkursionen zu den entlegenen Brutgebieten. Man hat zwei Gästemoorings, die von Bootsreisenden gegen Spende genutzt werden dürfen. Auf der Insel selbst gibt es dann außer dem Camp nur einen Wanderweg, der durch den ungenutzten ursprünglichen Wald führt.

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Ankunft in Maine

Inzwischen haben wir schon wieder so viel gesehen, dass wir das manchmal gar nicht mehr auseinanderhalten können. Die Orte, an denen wir waren, bekommen wir schon noch zusammen, aber manchmal fragen wir uns gerade bei den Lebensmitteln, was wir eigentlich wo gefunden und gekauft haben. Das passiert, wenn man in kurzer Zeit viele Ankerplätze anfährt und dabei immer ein wachsames Auge auf das Befüllen möglicher Lücken im Proviant hat.

In Boston sind wir jedenfalls 15 km zu Fuß quer durch die Stadt gepilgert, um zu einem russischen Supermarkt zu kommen. Wir hatten in Brooklyn ja gelernt, dass man dort Matjes kaufen kann und der sollte in Bosten wieder aufgefüllt werden. An nächsten Tag gings in die andere Richtung zu einem Käseladen und so haben wir die Stadt recht gut kennengelernt. Boston ist ziemlich kompakt. Wir lagen direkt vor der Skyline von der geschäftigen und touristischen Downtown.

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Cape Cod

Dieser Name steht für mich schon lange für einen Sehnsuchtsort. Nicht nur der Name löst positive Assoziationen aus, wenn man wie ich sehr gerne Kabeljau isst. Auch beim Blick auf die Landkarte produziert das Kopfkino Bilder von langen Sandstränden und Dünenlandschaft. Der Besuch so eines Sehnsuchtsortes kann dann ja sehr enttäuschend sein, aber das war bei Cape Cod gar nicht so.

Der Ort Provincetown, vor dem wir vor Anker lagen, ist ein beliebtes Urlaubsziel der LGBTQ+ Community. Entsprechend bunt, gut gelaunt und liberal ist die Stimmung. Entlang der Hauptstraße reihen sich jede Menge Cafés, Bars, Restaurants und Shops. Die vielen Fußgänger dominieren das Verkehrsgeschehen und Fahrradfahrer und Autos müssen sich dem Tempo anpassen. Im Prinzip eine de facto Fußgängerzone.

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Der Süden von Neuengland

Zunächst gibt es Gutes von unserem Dieselherd zu berichten. Er hat seine Reise an die Westküste und zurück überstanden, ist repariert, wieder eingebaut und läuft einwandfrei. Wir können jetzt seit drei Tagen wieder problemlos auch auf See kochen.

Die letzten Wochen haben wir zwischen Block Island und Cape Cod, wo wir seit gestern liegen, mit kurzen Tagestörns in der Inselwelt von Rhode Island und Massachusetts verbracht. Schon Block Island war eine echte Erholung nach den vielen Eindrücken in New York. Die Insel hat 1000 Einwohner, eine noch tragbare Anzahl an Zweitwohnungen und nicht zu viele Tagestouristen, die durch die wenigen Geschäfte im kleinen Fährort New Shoreham bummeln. Sind die Tagestouristen weg, wird der Bürgersteig dann auch hochgeklappt. Es hat entsprechend wenig Autoverkehr und man kommt mit dem Fahrrad sehr gut über die Insel. Wohlfühllandschaft zwischen Heckenrosen und Brombeeren mit Kliffs, Stränden und ein paar Dünen und es gibt ein für die Größe der Insel umfassendes Wanderwegenetz von 18 Kilometern.

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New York, New York

Zunächst einmal herzlichen Dank für Eure Anteilnahme an der Situation mit unserem Herd. So schlimm ist es nicht, den REMOSKA Ofen haben wir noch. Aber der kann ja nur zum Einsatz kommen, wenn wir genug Strom haben und das ist hier bei dem wechselhaften Wetter nicht immer der Fall. Und er kocht ja nicht; also für Kaffee und Nudeln muss dann eben doch der kleine Gasherd herhalten. Wir haben aber 24 Kartuschen besorgt und halten noch ein paar Tage durch. Und unser Dieselherd ist bereits repariert und wieder an der Ostküste bei Dover in New Hampshire. Davon sind wir allerdingt noch weit entfernt.

Von Baltimore sind wir recht zügig nach New York gekommen. Man kann oben aus der Chesapeake Bay über einen Kanal in den Delaware River fahren. Das ist schon toll, wo man überall mit dem Segelboot und unserer Masthöhe durchkommt. Im Delaware gings mit ablaufend Wasser zügig wieder auf die offene See und wir sind dann in einem Rutsch über Nacht die ganze Küste von New Jersey entlang bis nach Staten Island in die äußere Bucht von New York gesegelt. Dort haben wir in einer sehr schönen geschützten Bucht von Great Kill eine Mooring im Richmond County Yacht Club bekommen. Hier ist man gefühlt sehr weit von New York entfernt und in der Natur: kein Lärm, viele Vögel, Seeschwalben und – sehr beeindruckend – Scherenschnäbler beim Fischen und rundherum gepflegte Eigenheimidylle. Aber Staten Island gehört zum Stadtgebiet von New York und ist sehr gut angebunden. Man ist mit dem Expresszug schnell in St. George im Norden von Staten Island und von dort geht die kostenlose Fähre direkt nach Manhattan. Auf ihr kommt man dann auch noch an der Freiheitsstatue vorbei, hat also einen touristischen Punkt schon mal abgehakt.

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Day Sailing in der Chesapeake Bay

Unsere Fahrt von Charleston nach Beaufort in North Carolina verlief zunächst recht zügig, am zweiten Tag dann aber eher schleppend.  Der Wind nahm stark ab und kam dann auch noch ungünstig direkt von hinten. Um schneller voranzukommen, haben wir unseren Parasailor gehisst. Leider ist es nicht so, dass man das Segel einfach hochziehen kann. Vorbereitend müssen alle Schoten ausgetauscht werden, neue, viel längere Schoten installiert werden und dann muss das ganze Segel auch noch aus dem Schiff an Deck gewuchtet und mit den neuen Schoten korrekt verknüpft werden. Dabei kann man viele Fehler machen und muss alles doppelt überprüfen. Wenn die 150qm Segel einmal falsch oben sind, hat man leicht ein echtes Problem. Der Umbau dauert zu zweit fast eine Stunde.

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