Jan wollte schon immer Blauwasser Segeln, gerne um die Welt. Mit 14 hat er allein auf der Nordsee seine ersten Segelerfahrungen als Autodidakt gesammelt. Auf einem Klepper Faltboot mit Besegelung. Ein Kellerfund aus den 30er Jahren. Damit ging es an der Westseite und im Wattenmeer auf Sylt in ein anspruchvolles Revier, zumal mit einem Klepper Faltboot, das nicht viel mehr als Halbwind läuft und aufgrund seines Alters permanent Wasser machte. Diese Erfahrungen sind prägend, und neber der Zuversicht auch schwierige Situationen zu meistern ist die wohl auffälligste Folge dieser frühen Phase eine ausgeprägte Neigung keinen Millimeter Höhe zu verschenken.
Petra wollte sich das mit der Langfahrt über große Strecken 30 Jahre lang nicht wirklich vorstellen. Sie hat mit 17 mit dem Segeln angefangen, auf dem Hobie Cat mit Jan als Lehrer. So war Segeln zwar immer irgendwie präsent, aber über viele Jahre waren gemeinsame Chartertörns zu zweit auf Ostsee und Mittelmeer das Resultat dieser Konstallation. Dazwischen immer mal wieder intensive Phasen auf dem Strandkat, meist Hobie 16.
Dann kam 2010 mit einer Shark 24 das erste eigene „Dickschiff“.
Der Vierwaldstätter See war das intensiv besegelte Stammrevier für sieben Jahre. Von dort aus sind wir dann zwei Mal ans Meer getrailert. Einmal nach Split in die Kornaten. Von Italien nach Kroatien über die Adria wollte Petra beim ersten Mal auf der See mit der Shark nicht. Und einmal nach Piombino und von dort über Capraia nach Korsika Richtung Strasse von Bonifacio.
Die beiden Törns waren insofern eine gute Sache, weil sie Leben über Wochen auf engstem Raum erforderten und Zuversicht in die eigenen Fähigkeiten förderten. So haben wir bei 5-6 Bf vor Solenzara das Ruderblatt „verloren“. Also – wir konnten Ruder und Pinne retten, aber erst mal hatten wir kein Steuer. Das war ein doofes Gefühl. Nach Segelbergen sind wir aber mit Aussenborder sicher ans Ziel gelangt. Hat auch Vorteile so ein kleines Schiff.
Die Vorstellung auf Langfahrt zu gehen, reifte während der Zeit mit der Shark und 2016 haben wir beschlossen ein passendes Schiff zu suchen. Wegen der Geschichte mit dem Ruderblatt war eine Anforderung jedenfalls schon mal klar – es muss ein geschütztes sein.